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Wir unterscheiden 3 klinische Phasen: Eine Anfangsphase, während der eine EMF- Exposition erste Symptome wie Kopfschmerzen, Tinnitus, Unter- und Überempfindlichkeit auf Geräusche, Augenprobleme, veränderte Empfindungsqualitäten, Weichteilschmerzen und in einigen Fällen Dermatitis und neurovegetative Symptome wie Engegefühl in der Brust, Herzklopfen, Herzrasen und Übelkeit verursacht. Dann folgt eine zweite Phase, charakterisiert durch das klinische Dreigespann Schlaflosigkeit, chronische Ermüdung und Depression, deren Anfangssymptome immer dann erscheinen, wenn der Patient elektromagnetischer Strahlung ausgesetzt ist. Neurologische Untersuchungen in dieser Phase zeigen bei etwa 10% der Patienten einen positiven Romberg-Test.
Zusätzlich zur Entdeckung von Durchblutungsstörungen der Hirngefässe, vor allem im limbischen System, haben Blutuntersuchungen bei 36% der Patienten Hyperhistaminämie erkennen lassen. Bei 45% konnte eine Erhöhung der Hitzeschockproteine HSP70 und/oder HSP27 festgestellt werden. Bei 28% wurden O-Myelin-Antikörper gefunden, und in 14% der Fälle hat sich eine Erhöhung des S100B Protein gezeigt. Das bedeutet, dass EMF-Intoleranz mit zerebralen Leiden verbunden ist.
Wir haben auch spezielle Beobachtungen und Tests einbezogen, die belegen, dass die zerebralen Leiden durch die EMF hervorgerufen worden sind. Zum Schluss wird eine dritte Phase beschrieben, die darauf hindeutet, dass das EMF-Intoleranz-Syndrom einer Vorstufe der Alzheimerkrankheit entspricht.
Prof. Dr. Dominique Belpomme ist Professor der klinischen Onkologie an der Universität Paris-Descartes und praktiziert medizinische Onkologie und Umweltmedizin an der Alleray-Labrouste Klinik in Paris. Ausserdem ist er Präsident von ARTAC (Gesellschaft für Krebsforschung und -therapie) und Vorsitzender von ISDE-France (Internationale Gesellschaft der Ärzte und Ärztinnen für Umweltschutz). http://www.artac.info
Der Vortrag von Prof. Dr. Klaus Buchner
Wirkung von Mobilfunkstrahlung auf Proteinfaltung und auf Neurotransmitter
In einer Langzeitstudie, die unmittelbar vor Errichtung eines Mobilfunksenders begann und eineinhalb Jahre fortgeführt wurde, zeigte sich bei den 60 Teilnehmern eine signifikante Aktivierung der Stresshormone Adrenalin und Noradrenalin. Ihre Werte stiegen in den ersten sechs Monaten nach dem Einschalten des GSM- Senders an; die Werte der Vorläufersubstanz Dopamin sanken nach Beginn der Bestrahlung erheblich ab. Der Ausgangszustand wurde auch nach eineinhalb Jahren nicht wieder hergestellt. Als Hinweis auf die nicht regulierbare chronische Schieflage des Stresshaushalts sanken die Werte des Phenylethylamins (PEA) bis zum Ende des Untersuchungszeitraums signifikant ab.
Außerdem werden Ergebnisse von Henrik Bohr vorgestellt, der den Einfluss der Mikrowellen-Strahlung auf die Faltung und Denaturierung globulärer Proteine untersucht. Bei der Erwärmung wird die Faltung von der kalten, denaturierten Phase durch die Strahlung verstärkt, bei der Abkühlung dagegen die Denaturierung aus
 

























































































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