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Swisscom-Chef Carsten Schloter zu Strahlung und Grenzwerten von Handy- Antennen
CS: „Es gibt keine Hinweise auf gesundheitliche Risiken“
Hoppla:
Entweder hat die Journalistin Nicole Kirchner oder Herr Schloter da etwas Wichtiges unterschlagen. Es müsste nämlich heissen: „Es gibt keine Hinweise in den von Swisscom gesponserten Studien auf gesundheitliche Risiken.“
Seit 8 Jahren veranstaltet Gigaherz alljährlich einen wissenschaftlichen Kongress, anlässlich welchem jeweils unabhängige Wissenschaftler und Fachleute ihre neuesten Erkenntnisse und Forschungsergebnisse vorstellen. Der nächste dieser Kongresse findet am Samstag, den 30. April in Bern statt. Unsere Bundesämter für Umwelt (BAFU) und Gesundheit (BAG) sowie die kantonalen Umweltfachstellen glänzen da regelmässig mit ihrer Abwesenheit. Einmal nachgefragt, wieso da trotz persönlicher Einladung niemand komme, hiess es: „Mein Vorgesetzter hat mir den Besuch dieser Veranstaltung quasi untersagt.“
NK: Sie drängen auf einen raschen Netzausbau zur nächsten Mobilfunkgeneration LTE. Die Auktion dazu wurde jedoch verschoben. Müssen Sie nun mehr ins bestehende Netz investieren als geplant?
CS: Nein, unsere Investitionen sind ausreichend. Die Auktion von LTE wird sich vielleicht um neun Monate verzögern. Mehr darf es nicht werden, sonst bekommt die Schweiz ein ernstes Problem.
NK: nämlich?
CS: Sie müssen sich mal vorstellen: Wenn das nächste iPhone LTE unterstützen würde und diese Technologie in der Schweiz noch nicht verfügbar wäre, gäbe das einen gewaltigen Aufschrei.
Vor allem ein Freudengeschrei unserer an Elektrosmog erkrankten Mitmenschen.
NK: Mit der Umstellung auf LTE kommt die Strahlenverordnung wieder auf den Tisch. Die BDP fordert, die Schweizer Grenzwerte aufs europäische Niveau anzuheben. Eine gute Idee? http://www.gigaherz.ch/1701
CS: Ja, denn es ist heute wissenschaftlich erwiesen, dass die Strahlenbelastung von Mobiltelefonen höher ist als die Strahlung der Antennen. Die strenge Strahlenverordnung der Schweiz, die zehnmal tiefere Grenzwerte vorschreibt als die EU, ist ein Nachteil für die Kunden. Je schwächer die Antenne strahlt, desto stärker muss das Mobiltelefon senden, um eine Verbindung mit der Antenne herzustellen. Mit tieferen Grenzwerten erweist man den Kunden also einen Bärendienst.
Welch eine schamlose Lügerei! Eine Mobilfunkantenne auf dem Nachbardach strahlt 24 Stunden am Tag mit einer Sendeleistung von bis zu 4000Watt ERP pro Sektor. Das ist 2000 bis 4000mal mehr als ein Handy. Nachts, wenn normale Menschen schlafen möchten, immer noch mit der Hälfte davon.
   




















































































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