Page 9 - 74.Rundbrief
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Umwelt (BAFU) und Gesundheit (BAG). Diese würden Studien erst dann anerkennen, wenn dazu keine Gegenstudien, die das Gegenteil behaupten, auftauchen würden. Und mit solchen Gegenstudien würden zur Zeit Millionen verdient. Es seien akademische Gesundbeter und Ablassverkäufer unterwegs wie nie zuvor in der Geschichte. Bei einem Reingewinn der Swisscom von 1500Millionen pro Jahr könnten diese ein Millionensponsoring an die bei der ETH Zürich eingemietete Forschungsstiftung Mobilkommunikation, welche dann die vom Verdacht der Industriefinanzierung reingewaschenen Gelder an notleidende Forschungsinstitute vornimmt, quasi aus der Portokasse finanzieren. Jakob deckte die Wege, welche diese Forschungsgelder aus industriellen Quellen, manchmal gleich über 2 bis 3 Geldwaschinstitute nehmen, schonungslos auf.
Das zweite Märchen der Mobilfunkbetreiber laute, dass es unterhalb der von der ICNIRP, der sogenannten internationalen Strahlenschutzkommission festgelegten Grenzwerte von 60V/m zu keinerlei gesundheitlichen Schäden kommen könne. Jakob zeigte genüsslich die von den Mobilfunkbetreibern bestgehasste und von den Revolverjournalisten meistzerrissene, Bamberger Ärztestudie. In einer eindrücklichen Grafik wurde dargestellt, was die Bamberger Ärzte bereits ab einem Hundertstel der ICNIRP-Grenzwerte (>0.6V/m) alles gefunden haben. Bei Menschen, die unter solchen Strahlungsverhältnissen leben müssen, treten bei 76% Schlafstörungen, bei 70% Kopfschmerzen und Konzentrationsstörungen, bei 45% häufige Entzündungen und Schmerzen, bei 29% Ohrgeräusche und bei 28% Herzrhythmusstörungen auf. Die Studie sei zwar 5 jährig, werde aber laufend immer wieder von Neuem bestätigt. Die Bamberger Ärzte seien die ersten gewesen, die ein kleines Strahlungsmessgerät in ihrem Ärztekoffer mitgeführt hätten und gerade deshalb finde er diese Studie besonders wertvoll. Andere würden immer nur mit der Distanz zum Sender arbeiten und das sei höchst ungenau. Jakob zeigte als Ergänzung das kleine Messgerät, das eigentlich auch in jeden Schweizer Ärztekoffer gehören sollte und spielte den Zuhörern gleich den von diesem Gerät empfangen 1.74Kilohertz-Ton das heisst, der Taktfrequenz des nächstliegenden Mobilfunksenders vor, über welchen sich auch die Anwohner beklagen, die unter Ohrgeräuschen leiden.
Von wegen „alles nur Einbildung“, wie die Mobilfunkbetreiber immer wieder betonen, war Jakob mit der Kälberstudie des Veterinärmedizinischen Institutes der UNI Zürich zu Stelle, welche 32% blinde Kälber bei Feldstärken zwischen 0.2 und 2V/m gefunden hat. ICNIRP-Grenzwert 60V/m (!)
Jakob zeigte weiter einige verheerende Gerichtsurteile, die besagten, dass die Bevölkerung kein Anrecht auf ein Null-Risiko habe und dass Grenzwerte nur dazu da seien, die Schäden in vertretbaren Grenzen zu halten. Dann zeigte er ein eindrückliches Bild, wie sich die Luzerner Staatsanwälte vor den Bahnstrom- Magnetfeldern von 1.9 Mikrotesla, ihre neuen Büros an der Bahnlinie Olten-Luzern vollständig in Abschirmblech einpacken liessen, obschon der ICNIRP-Grenzwert hier 300Mikrotesla beträgt. Also Wasser predigen und Wein trinken.
Das dritte Märchen der Mobilfunkbetreiber lautete, dass die ICNIRP, die sogenannte internationale Strahlenschutzkommission eine Unterorganisation der WHO und im weiteren Sinn der UNO sei. Dies aber nur bis zum Jahre 2001. Damals hätte der Verein Gigaherz die Aktion „Goldene Mistgabel“ gestartet. Eine Petition, unterschrieben von 65 Organisationen aus 19 Ländern mit 40‘000Mitgliedern und 63





























































































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