Page 10 - 74.Rundbrief
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namhaften Wissenschaftlern aus 16 Nationen forderten den damaligen Generalsekretär der Uno, Kofi Anan dazu auf, die ICNIRP auszumisten, weil diese ausser thermischen Auswirkungen, das heisst Erwärmung von Gewebe, alles abstritt was mit Strahlungen aus Sendeanlagen und Hochspannungsleitungen in Zusammenhang gebracht wurde.
Jakob schilderte, wie sich die WHO Genf und später die UNO Wien weigerten die Petition entgegenzunehmen und wie dem Verein Gigaherz dann der Kragen platzte und sie die ganze Kiste schliesslich direkt an Mr. Kofi Anan, UNO-Gebäude, New- York spediert hätten. Der Speditionsfirma, die sich selber rühmte, es gebe kein Paket, welches sie nicht zustellen könne, gelang dann die Übergabe endlich beim 9. Zustellversuch.
Dann ging es plötzlich sehr schnell. Die WHO Genf musste auf höchsten Befehl dem Verein Gigaherz antworten, es tue ihr sehr leid, die ICNIRP gehöre nicht zu ihnen. Es handle sich viel mehr um einen rein privaten Verein, mit Sitz in München. Unglaublich aber wahr: Ein industriefinanzierter Altherrenclub hat die Welt jahrelang zum Narren gehalten und sich als oberste Behörde feiern lassen. Das Schreiben der WHO-Genf vom 14.9.2001 wurde den staunenden Zuhörern gleich an die Wand projiziert.
Jakob erläuterte, die internationale Strahlenschutzkommission sei noch heute als Verein organisiert, als Verein dessen Mitglieder sich je nach Bedarf gegenseitig selbst wählen oder absetzen. Als Verein in welchen keine Nation der Welt jemanden delegieren oder daraus jemanden abberufen könne. Als Verein der rein rechtlich gesehen, mit dem Jodlerclub von Brienz auf gleicher Stufe stehe. Einzig mit dem Unterschied, dass die Brienzer Jodler schön und die ICNIRP-Jodler falsch singen würden.
In jüngster Zeit glaubten nun die Mobilfunkbetreiber, der ICNIRP-Skandal von 2001 sei vergessen und sie würden erneut damit beginnen, der Bevölkerung das Märchen von der ICNIRP, als Teil der WHO, aufzutischen. Übrigens habe der Bundesrat 2001 als er um Auskunft zum ICNIRP-Skandal gebeten wurde, lediglich mit betretenem, eisigen Schweigen geantwortet.
Das vierte Märchen der Mobilfunkbetreiber, von welchem Hans-U. Jakob an diesem Abend erzählte, handelte von den angeblich 10 mal besseren Grenzwerten, welche die Schweizer gegenüber dem Ausland hätten. Mit hochtechnischen Folien bewies Jakob, dass diese Strahlungswerte, die ohnehin nur an Orten empfindlicher Nutzung, wie innerhalb von Wohnungen, Innenarbeitplätzen und innerhalb von Kranken- oder Schulzimmern Gültigkeit hätten, rein aus physikalischen Gründen, wie aus der Gebäudedämpfung und der Abweichung zur vertikalen Senderichtung und natürlich aus Gründen der Distanz, ganz von selbst auf diese 10% zurückgingen. Das Märchen von den 10mal besseren Schweizer Grenzwerten, sei mit Abstand der grösste Schwindel, welcher den Eidgenossen seit dem Jahre 1291 je aufgetischt worden sei. Diese 10mal besseren Werte seien an diesen Orten empfindlicher Nutzung auch im Ausland erreicht, nur dass dort dann niemand auf die Idee komme, dies als Entgegenkommen der Behörden an die Bevölkerung zu verkaufen.
Mit speziellen Fragen zu einem geplanten Mobilfunksender in einem benachbarten Weiler von Brienz und mit einer angeregten Frage- und Diskussionsrunde ging dieser spannende Abend wie geplant um 22 Uhr zu Ende.



























































































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