Page 7 - 72.Rundbrief
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Was eine engagierte Umweltärztin schreibt
Sehr geehrter Herr Kurth,
In meiner Funktion als seit 1993 niedergelassene Umweltmedizinerin sehe ich eine immer stärker zunehmende neue Patientengruppe in meine Praxis drängen. Es sind dies Menschen, die unter dem sogenannten Mikrowellensyndrom leiden, die auf Hochfrequenz emittierende Vorrichtungen sensibel geworden sind, d.h. sie reagieren auf hochfrequente Felder sofort oder verzögert mit Funktionsstörungen der ver- schiedensten Organbereiche: Der eine leidet unter Müdigkeit, andere unter Schlaf- störungen, wieder andere unter Kopfschmerzen oder Schmerzzuständen an anderen Körperbereichen oder unter Schwindel, Benommenheit oder unter Brechreiz, Denk- Lern- oder Gedächtnisstörungen, Ohrgeräuschen, Bluthochdruck, Ohrenschmerzen, Sehstörungen, Herzrhythmusstörungen, Verspannung, Gereiztheit oder Depression, Nervosität, Angst, bis hin zu Panikattacken, um nur die häufigsten zu nennen.
Die Liste der hochfrequenzbedingten Störungen ist noch erschreckend länger und dieBeeinträchtigungen der Patienten werden immer ausgeprägter, ja, bei den Schwerst-Betroffenen mittlerweile lebensbedrohlich.
Die Funksensiblen unterscheiden sich im Vergleich zu den anderen, mich auf- suchenden Umweltkranken darin, dass bei diesen, bisher gesunden und meist jun- gen Patienten (viele im Alter zwischen 20 und 40 Jahren) durch Funkeinwirkungen ganz plötzlich oder langsam zunehmend oben genannte Krankheitsbilder auftraten, die sie schließlich wegen der Schwere der Symptome dazu zwangen, ihren Beruf aufzugeben, in dem sie gern und gut gearbeitet hatten.
Viele leben mittlerweile von Hartz IV und haben in der Regel große Mühe, Behörden und den medizinischen Dienst davon zu überzeugen, dass sie nicht arbeitsscheu, sondern krank sind.
Sie versuchen mit dem Mut des Verzweifelten, sich mit einem bisher nicht gekannten Leben am Existenzminimum zu arrangieren und in ländlichen, strahlenarmen Berei- chen einen funkarmen Platz zu finden, wo sich ihre Beschwerden auf ein halbwegs erträgliches Mass reduzieren lassen.
Fast überall in der Gesellschaft stossen Funkkranke auf Ungläubigkeit, Unverständ- nis und Ablehnung, besonders dann,
• wenn sie sich in ihrer Not anderen zumuten müssen und wegen ihrer Be- schwerden z.B. darum bitten, doch das Handy auszuschalten oder das Ge- spräch weiter weg zu führen
  Offener Brief von Barbara Dohmen an den Präsidenten der Deutschen Bundesnetzagentur, wo zur Zeit des Ver- sandes die Versteigerung neuer milliardenschwerer Mo- bilfunkkonzessionen lief.
Die prakt. Ärztin für Umweltmedizin, in Hänner (D), war auch Referentin am 3. Nationalen Gigaherz-Kongress vom 19. Nov, 2005 in Olten (CH). Ihr damaliges Thema war: “Elektrosensible sind ständig auf der Flucht. Aus dem Praxisalltag einer Umweltärztin.“























































































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