Page 7 - 66.Rundbrief
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Am Gespanntesten war man bei Gigaherz auf das dritte Referat. Das heisst, auf dasjenige des Vertreters der dänischen Krebsgesellschaft, Dr. Joachim Schüz. Wurde doch die Dänische Krebsgesellschaft 2005, am 3. Nationalen Kongress Elektrosmog-Betroffener in Olten (CH), von einer Dänischen Wissenschafterin im Range einer Hochschul-Professorin als die Geld- waschanlage der Mobilfunkbetreiber vorgestellt, wo Sponsorengelder aus Kreisen der Mobil- funkindustrie in unverdächtige Forschungsgelder der Krebsforschung umgewandelt würden.
Schüz hatte das Thema “Elektromagnetische Felder und Krebsepidemiologie, Stand der Er- kenntnisse“. Schüz hat die Gigaherz-Teilnehmer nicht enttäuscht und hat ihren negativen Er- wartungen voll entsprochen. Seine Lieblingsstudie unter all den vorgestellten, die in seinen Augen keinen Zusammenhang der Mobiltelefonie mit Krebs erbracht haben, war die dänische “Kohortstudie“ von 1983-1995.
Schüz musste sich von Gigaherz sagen lassen, dass diese Studie aus dem Telekom- munikations-Mittelalter stamme, wo überhaupt keine gepulste Strahlung verwendet wurde und wo nur das höhere Kader aus dem Wirtschaftsmanagement ein Mobiltelefon, das heisst, vor- wiegend ein fix im Auto eingebautes Gerät mit separatem Mikrotel besass. Ein Kreis älterer Herren, welcher das Mobiltelefon höchst selten benutzte und überhaupt nicht mit der heutigen Bevölkerung verglichen werden kann, wo schon jede 13-jährige Göre quasselnd mit dem Handy am Kopf in der Gegend herumstolziert.
Schüz versuchte auch krampfhaft Radio- und TV-Sender als weit grössere Immissionsquellen als Mobilfunksender darzustellen. Auch hier stiess er auf scharfe Kritik durch Gigaherz. Radio- und TV-Sender befinden sich weitab bewohnter Gebiete auf Hügeln und Bergen. Gigaherz wies nach, dass in der Stadt Bern der Einfluss der Radio- und TV- Sender auf dem Bantiger (Berg bei Bern) in der Stadt Bern weniger als 10% der Immissionen des Mobilfunks ausmachen. In der Stadt Freiburg betragen die Immissionen der riesigen Radio- und TV-Station vom Gibloux herunter sogar weniger als 5%,
Das sei vielleicht in der Schweiz so, nicht aber in Dänemark, meinte Schüz und versuchte sein Glück am Schluss seines Vortrages dann noch mit dem Kurzwellensender von Radio Vatikan, wo überdurchschnittlich viele Krebs- und Leukämiefälle aufgetreten sind, die jedoch laut Schüz nichts mit dem Sender zu tun hatten. Da er jedoch weder über Sendezeiten noch über Sende- richtungen Bescheid wusste, blieb er auch hier unglaubwürdig.
Alles über die unheiligen Männer von Radio Vatikan finden sie unter
http://www.gigaherz.ch/367
Ein Rätsel war für Schüz, dass seit 2007 im niederfrequenten Bereich (Hochspannungslei- tungen, Trafostationen) sowohl die internationale Krebsagentur, wie die WHO, wie das zustän- dige EU-Gremium ein erhöhtes Krebs- und Leukämierisiko bestätigen. Er versuchte diese Risi- ken eher auf soziale Verhältnisse und auf die Häusertypen (?) der Betroffenen abzuwälzen.
Für ein unerwartetes Zwischenhoch sorgte der 4. Referent, Prof. Dr. Prima Schär, Departement Biomedizin der UNI Basel.
Schär berichtete über seine Zellexperimente, welche den Gigaherz-Leuten, je länger der Vor- trag dauerte, desto bekannter vorkamen. Das hatten sie doch alles schon einmal gehört? Nämlich anlässlich des 6. Nationalen Kongresses vom Oktober 08 in Olten, wo Prof. Dr. Hugo Rüdiger von der Med. UNI Wien seine Studien über “Erbgutverändernde Wirkungen hochfre- quenter EM-Felder“ vorstellte. Auf die Frage, ob er denn da die Studie von Prof. Rüdiger repliziert habe, war die klare antwort „JA“.
Eine wahre Sensation waren dann die Erklärungen Schärs, dass er sicherheitshalber die Anzahl relevanter Comet-Assays, das heisst, die Anzahl vergrösserter Kometenschweife des Mikrokerns, welche zum Nachweis von DNA Strangbrüchen dienen, nach der manuellen Auszählung noch durch maschinelle Zählungen bei “Novartis“ habe bestätigen lassen. Auf die Frage ob damit Rüdigers Studie bestätigt sei, antwortete Schär wiederum mit „JA“. Das ist insofern sensationell, weil Rüdigers Mitarbeiterinnen in einer, von den Mobilfunkgesell-
 






















































































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