Page 3 - Elektrische Feldstaerken
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Elektrische Feldstärken im Wirkbereich adaptiver und konventioneller Mobilfunkantennen
1 Ausgangslage
Mit der Einführung von 5G werden auf Mobilfunkanlagen neu auch adaptive Antennen installiert. Die bisherigen konventionellen Antennen senden die Mobilfunkdaten mit einer festen Abstrahlcharakteristik (festes Antennendiagramm) in das gesamte Versorgungsgebiet und so zu den Endgeräten. Die adapti- ven Antennen hingegen senden die Nutzsignale spezifisch in Richtung des entsprechenden Endgerä- tes. Für die unbeteiligten Zonen des Versorgungsgebiets werden keine Nutzdaten erzeugt und ausge- sendet.
Diese Messkampagne soll die unterschiedlichen Abstrahlcharakteristiken der konventionellen und adaptiven Antennen dokumentieren und der zeitliche Verlauf der elektrischen Feldstärke an konkreten Standorten aufzeigen. Damit soll untersucht werden welche Maximalwerte bei den beiden Antennenar- ten auftreten und wie gross deren mittlere Feldstärken sind. Weiter soll das Verhältnis Maximal- wert/Mittelwert (Max/Mittel) betrachtet werden und ob daraus Unterschiede für konventionelle und adaptive Antennen ersichtlich sind.
Dazu werden an mehreren Standorten im Empfangsbereich von Antennen, der sogenannten Funk- zelle, die elektrischen Feldstärken gemessen. Die Anteile des Downlinks aller Mobilfunkbänder werden unterschieden, insbesondere die neuen 3.5 – 3.8 GHz-Bänder (3500 – 3800 MHz), und separat aufge- zeigt. Die Messungen werden von Herbst 2021 bis Frühling 2022 durchgeführt.
Um möglichst repräsentative Ergebnisse zu erhalten wurden von jedem der drei Betreiber eine Anlage ausgesucht und es wurden jeweils Messstandorte ausgewählt, die in der Funkzelle verteilt sind und sich innerhalb und ausserhalb von Gebäuden befinden.
Die ausgesuchten Mobilfunkstationen verfügen sowohl über konventionelle als auch über adaptive An- tennen.
Die Betreiber wurden vor dieser Messkampagne nicht über die Messtätigkeit informiert. Die Messun- gen ergeben damit eine Momentaufnahme der Situation mit den aktuellen Netzeinstellungen. Hinge- gen ist es rückwirkend nicht mehr möglich konkrete Rückschlüsse auf die Anzahl aktiver Endgeräte oder das ausgesendete Datenvolumen zu ziehen.
Diese Messungen sind nicht mit NIS-Abnahmemessungen anlässlich der Inbetriebnahme einer Mobil- funkanlage gleich zu setzen, bei welchen innerhalb von OMEN die örtlichen Feldstärkemaxima gesucht werden. Ebenfalls sind diese Messungen kein NIS-Monitoring, da hier die Abstrahlcharakteristik be- trachtet wird und es sich nicht um die Ermittlung der Exposition handelt.
2 Technische Angaben
2.1 Mobilfunkstationen
Während allen Messungen sind die Mobilfunkanlagen mit eingeschaltetem Korrekturfaktor und auto- matischer Leistungsbegrenzung in Betrieb, so wie sie gemäss der aktuellen NISV bewilligt sind.
2.1.1 KONI/BE173-1
Diese Mobilfunkstation ist eine «site sharing» Anlage von Swisscom und Sunrise, das heisst Swisscom ist die anlageverantwortliche Firma mit Sunrise als Mitbenutzer.
KONI (Swisscom)
In Betrieb sind konventionelle und adaptive Antennen, wobei alle möglichen Bänder vom Lowband (700 – 900 MHz) und Highband (1800 – 3600 MHz) vorhanden sind. Die während der Messkampagne eingestellten maximalen Sendeleistungen ERP, allenfalls nach Anwendung des Korrekturfaktors, sind auf 50 W gerundet. In der Folge sind die Sendeleistungen pro Sektor und Frequenzband aufgelistet. Gewählt wurde jeweils derjenige Sektor, welcher die Messstandorte versorgt. Der Zweck dieser An- gabe ist es, in etwa abschätzen zu können wie die Versorgung bei den Messstandorten ist.
Technologie
• LTE (4G)
• LTE (4G)
• UMTS (3G)
• LTE (4G)
 Frequenz
700 MHz: 800 MHz: 900 MHz:
1800 MHz:
Sektor 1
250 Werp 450 Werp 150 Werp 250 Werp
Sektor 3
200 Werp 450 Werp 150 Werp 250 Werp
Antennentyp
konventionelle Antenne konventionelle Antenne konventionelle Antenne konventionelle Antenne
3/46
     BAKOM-D-2C893401/197



































































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